Nyugat · / · 1924 · / · 1924. 7. szám · / · Horvát Henrik: Két Babits vers németül

Horvát Henrik: Két Babits vers németül
Credo

Ich glaube nicht an den einzigen Gott, wohin ich auch blicke
Erschau ich die waltende Schar von tausend Göttern zumal:
Götter des Rausches, des Mordes, der guten und bösen Geschicke,
Gott ist die schweigende Blume, Gott ist der donnernde Strahl.
Alle sind mächtig, doch ungleicher Stärke zu göttlichen Zielen,
Es zürnet der stärkere Gott - und siehe, der schwächere bebt,
Der strahlt, der ist blind, wie wären sie eins, diese zahllos vielen?
Einfach ist einzig das Nichts, vielfach ist alles was lebt.
Ich glaube nicht an den einzigen Gott, nein, tausend muss ich verehren:
Den der das Licht uns gibt, den, der die Sänge durchglüht,
Die, die selbst Qualen versüssen, das Unreine selbst noch verklären,
Kronos vom Alter gebeugt, Bacchus von Jugend durchblüht,
Alle die lächelnden Götter, Vasallen der süssen Kythere,
Der keuschen Artemis Kraft, die strotzende Früchte uns schwellt,
Zeus den Donnerbewahrer, Proteus den Pilger der Meere,
Phöbos den Herzog des Tags, das flammende Auge der Welt,
Der Ernten traurige Mutter, ihr Kind von lachenden Sinnen,
Den drollig zottigen Pan, der Waldmädchen lockende Schar,
Oft fühl ich das dunkele Netz der Moira mich drohend umspinnen,
Oft schreckt mich mit blutigem Aug ein eumenidischer Mahr.
Es leben die mächtigen Götter, sie wirken auf jeglichen Pfaden,
Sei immer die thörige Menschheit entgöttert und glanzlos und schal:
Die Gottheit bedarf nicht des Glaubens, des Glaubens von menschlichen Gnaden -
Gott ist die schweigende Blume, Gott ist der donnernde Strahl.