a borítólapra  Súgó epa Copyright 
Magyar Könyvszemle128. évf. 2. sz. (2012.)

Tartalom

Tanulmányok

  • Veszprémy László :

    Der Feldherr als Redner - Eine komparative Rhetorik der normannischen und ungarischen Feldherr-Reden des Mittelalters

    Wie in der letzten Zeit Bliese, John R. E. als erster darauf aufmerksam machte, kommt in den Werkern der normannischen Geschichtsschreiber (Dudo, William of Poitiers, William of Malmesbury usw.) den ermutigenden Reden vor den Schlachten eine wichtige Rolle zu. Das ist verständlich, spielten doch die militärischen Tugenden in der Identität der Normannen eine besonders große Rolle. Der hohen Anzahl der Reden der Normannen gegenüber gibt es lediglich ein einziges ungarisches Beispiel: die Reden in den Gesta Hungarorum des Anonymus (entstanden um 1200). Im Hintergrund der auffallenden Ähnlichkeit zwischen den normannischen und den ungarischen Reden steht wohl die Erinnerung an die Eroberungen der Normannen bzw. an die Erfolge während den Streifzügen der Ungarn. Die Betonung der Tapferkeit und der militärischen Tauglichkeit in einem eindeutig positiven Kontext bildete im Falle beider Völker einen wichtigen Bestandteil der nationalen Identität.

    In der Fachliteratur der 1990er Jahre entfaltete sich eine heftige Debatte darüber, ob die uns bekannten antiken und mittelalterlichen Reden auf dem Schlachtfeld tatsächlich gehalten waren. Der Autor des vorliegenden Aufsatzes argumentiert dafür, dass diese Reden mit größter Wahrscheinlichkeit vorgetragen wurden, doch die Abschreiber wohl keine genauen Kenntnisse über ihren Inhalt hatten. Sie formulierten die Reden in ihren Werken den Topoi der nationalen Identität und des Selbstbildes der betroffenen Nation entsprechend aufgrund ihrer eigenen Lektüren.

  • Veszprémy Márton :

    Das Geburtsdatum von Matthias Corvinus und Johann Corvinus - Das Horoskop als Quelle

    Die zeitgenössischen Quellen bezüglich des Geburtsdatums des Matthias Corvinus, König von Ungarn, bieten uns umstrittene Daten an. Mit der Interpretation der Quellen hat sich Kálmán Guoth beschäftigt, seine Argumente überzeugen uns von der Richtigkeit des Datums 23. Februar 1443. Dieses Datum ist außerdem auch von den Horoskopen untermauert, die von den Hofastrologen für das Ereignis der Geburt Matthias’ erstellt und von Lajos Szádeczky und József Huszti entdeckt wurden. Die Forscher haben aber die Tatsache nicht erkannt, dass die Horoskope – unserem heutigen Begriff nach – für den 24. Februar erstellt sind, weil die Astrologen damals Mittag als den Beginn des Tages betrachtet haben. (Kálmán Guoth hat das Phänomen festgestellt, aber seine Ergebnisse blieben von anderen Historikern anscheinend unbemerkt.) Diese Tatsache verursacht Abweichung in einigen anderen, von Huszti veröffentlichten Horoskop-Daten (Wahl zum König und Krönung von Matthias), und hilft uns, die bisher unerklärbaren Termine zu verstehen, die nächtlich zu sein vermutet waren.

    Eine Frage bleibt noch unbeantwortet: Ist ein Horoskop eine glaubwürdige, zuverlässige Quelle? Das hängt auch davon ab, ob das Horoskop tatsächlich „für Benutz” gemacht oder aus propagandistischen Gründen verfälscht wurde. In seinem Artikel argumentiert der Autor dafür, dass beim Fall der Geburt eines Kindes, das nicht ein einer Herrscherfamilie geboren ist, man nicht ganz sicher sein kann, ob das Horoskop richtig ist; aber zum Beispiel das Horoskop einer Krönung mit größter Wahrscheinlichkeit vertrauenswürdig ist. Doch selbst wenn ein Horoskop manipuliert ist, ist dann wahrscheinlich nur die Uhrzeit der Geburt fragwürdig (in der Astrologie ergibt ein Unterschied von 20 – 30 Minuten eine völlig andere Interpretation). Angesichts dieser Tatsache kann man – wie die Historiker es bisher auch getan haben – das Horoskop als eine Quelle bezüglich der Geburt des Königs Matthias akzeptieren: Der Herrscher ist – unserem heutigen Wissen nach – am 24. Februar 1443 geboren.

    Uns sind auch zwei Horoskope des außerehelichen Sohns von Matthias, Johann Corvinus, bekannt, aber die beiden sind nicht identisch. Da diese Horoskope die einzigen Quellen bezüglich des Geburtsdatums von Johann Corvinus sind, kann lediglich so viel festgestellt werden, dass er in der Nacht vom 2 auf den 3 April 1473 geboren ist, aber es lässt sich nicht genau entscheiden, an welchem Tag.

  • Bolonyai Gábor :
    Bonfini Héródianosz-fordításáról190-211 [636.13 kB - PDF]EPA-00021-00395-0030

    On Bonfini’s translation of Herodian

    Before entering Matthias’ service, Antonio Bonfini dedicated to the king, among his other literary products, his freshly made translation of Herodian as well. The manuscript presented, which was partly copied by the author himself, is now kept in Salzburg (UB M II. 135). The text, however, is preserved in another copy (Vat. Ross. 483), neglected by most specialists of the field. This paper has a threefold aim. First, it examines the textual relationship of the two versions. Second, it analyizes the value of Bonfini’s – now lost – Greek original, as it can be extrapolated on the basis of the Latin translation, in constituting Herodian’s text, whether it contained readings not preserved in other manuscripts. Third, it compares Bonfini’s translation to that of Poliziano, which was made roughly at the same time or slightly later, but independently of his much less known colleague’s version.

  • Kertész Balázs :

    Manuscrit franciscain du 16e siècle, écrit en Hongrie, à la Bibliothèque Nationale Bavaroise (Bayerische Staatsbibliothek)

    Le manuscrit franciscain sous côte Clm 9071, de la Bibliothèque Nationale Bavaroise, est un monument de l’usage de l’écriture de la province salvatorienne de Hongrie. Dans le volume on distingue de nombreuse écriture. Les pères franciscains avaient gardé en écrit des textes importants pour les membres de la province. Le moine désigné ‘main principale’ dans l’étude avait copié la plus grande partie des textes du codex; ces unités représentent la couche la plus ancienne du volume. Parmi elles, trois étaient écrites en 1535, dans le couvent de Sóvár. Le manuscrit a été relié après 1536 mais avant 1560. Les aurtres mains avaient copié dans le volume plus tard, après la reliure, et le codex est parvenu à une date inconnue aux franciscains de Munich, et en 1802 à la Bibliothèque Nationale Bavaroise (Bayerische Staatsbibliothek).

  • Lauf Judit :

    Das Weiterleben eines mittelalterlichen ungarischen Textes im 18. Jahrhundert

    Eine Erzählung des Lebens Christi und seiner Mutter Mariä hat die Tyrnauer Schwester Judit Újfalusi aus dem Klarissenorden unter dem Titel Makula nélkül való tükör (Spiegel ohne Makel) 1712 veröffentlicht. Ihre Quelle war, wie es Tivadar Vida feststellte, eine tschechische Übersetzung des Werkes Das grosse Leben Christi Martins von Cochem. Später entdeckte Csaba Kedves, dass ins 69. Kapitel des ungarischen Druckes Textpartien aus zwei handschriftlichen ungarischen Sprachdenkmälern, Piry-hártya (Piry-Pergament), bzw. Máriabesnyői töredék (Fragment aus Máriabesnyő) übernommen wurden. Diese Partien stehen weder in der deutschen, noch in der tschechischen Ausgabe von Cochem. Die Autorin des vorliegenden Beitrags hat zunächst festgestellt, dass die Blätter der o. erwähnten beiden Sprachdenkmäler aus einer und derselben Handschrift stammen. Diese Textpartien hat also Judit Újfalusi aus einer solchen Handschrift übernommen, welche die beiden Partien enthielt. Auch die ursprüngliche Reihenfolge dieser Texte liess sich feststellen. Es gelang auch der Nachweis, dass noch weitere Partien des ’Spiegels ohne Makel’ diesem Sprachdenkmal entnommen wurden, welche jedoch die auf uns gebliebenen beiden Fragmente nicht enthalten. Auch die Frage wird beantwortet, ob Judit Újfalusi die von beiden Fragmenten vertretene Handschrift, oder eine weitere Kopie benutzte. Der Beitrag liefert Anhaltspunkte dafür, dass Drucke und Handschriften noch Jahrhunderte hindurch nicht nur nebeneinander lebten, sondern dass sie, im Falle gewisser Textsorten, in viel engerer Beziehung zu einander standen, als die bisherige Forschung es angenommen hat.

Közlemények

Szemle

Letöltés egy fájlban [3,6 MB - PDF]

A digitális változat és a nyomdai változat között kisebb eltérések lehetnek.