Jahrgang 45. 1999. Heft 3.
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Habent sua fata... Die Zukunft des Lesens
M. FÜLÖP Géza

Es gibt immer wenigere Menschen - besonders unter jungen Leuten -, die regelmäßig lesen, auch die Allgemeinbildung verliert an Bedeutung den teueren Gebrauchsgegenständen gegenüber. Man hört überall, daß die visuelle Kommunikation an die Stelle des Lesens treten wird. Der neue Mensch (auch Homo Informaticus genannt) zieht seine Kenntnisse über das Netz ein, kennt den Computer, ist pragmatisch, sein Wortschatz ist minimal, sein Gefühlsleben ist reduziert. Unter den Folgen der Änderung der Lesegewohnheiten können das kärgliche Wortschatz, der Verfall des Textverständnisses und der verbalen Ausdrucksfähigkeit erwähnt werden. Zum "Durchblättern" der Netzinfcrmationen braucht man bloß oberflächiges Denker, und kein vertieftes Lesen. An die Stelle des Textes trat das Bild; es kann aber einem Sorgen machen, denn das Bild ist nicht geeignet, abstrakte Gedanken zu vermitteln: es fesselt die Fantasie, und man kann die visuelle Manipulation kaum wahrnehmen. Die Globalisation und das Internet wird von manchen Experten für eine Evolutionssackgasse gehalten. Die Lösung des Problems steckt vielleicht in den Proportionen und im Demystifizieren der neuen Medien.

Széchényi Nationalbibliothek
Bemerkungen (2000/04/19)